
Manchmal sitze ich vor einem fast fertigen Bild, betrachte es still – und frage mich, woher diese Ideen kommen. Kinder, die Fische an der Leine führen. Karpfen, die wie Hühner durch die Wiesen watschelt. Szenen, die im echten Leben unmöglich erscheinen, und doch fließen sie ganz selbstverständlich aus meinen Händen aufs Papier.
Warum gerade Fische?
Vielleicht, weil sie etwas Geheimnisvolles in sich tragen. Sie leben in einer anderen Welt, still, gleitend, schwer greifbar. Und doch holen sie sich immer wieder einen Platz in meinen Bildern. Ich bringe sie an Land – in unsere Welt. Gebe ihnen Beine, Leinen, Rollen, die sie sonst nicht hätten. Vielleicht, weil ich mir wünsche, dass wir das Unsichtbare, das Verborgene, das Fantastische wieder öfter sehen und berühren können.
Und warum Kinder?
Weil sie das alles noch können. Sie fragen nicht: „Darf ein Fisch Gassi gehen?“ – sie tun es einfach. In ihrer Welt ist alles möglich. Vielleicht male ich genau deshalb so: weil ich mir wünsche, diese Offenheit, diese Leichtigkeit, diesen spielerischen Blick auf die Welt nicht zu verlieren. Weil ich glaube, dass wir alle diesen kindlichen Zugang zur Fantasie brauchen – gerade in einer Zeit, in der alles so ernst, so richtig, so vernünftig sein muss.
Vielleicht sind meine Bilder eine stille Einladung, die Welt anders zu sehen. Spielerischer. Mit einem Augenzwinkern. Mit mehr Fragen als Antworten. Und mit einem Fisch an der Leine.

