Manchmal denke ich, ich müsste immer kreativ sein können – egal, wie es mir geht. Aber das ist einfach nicht so. Wenn es in mir drunter und drüber geht, wenn mich Sorgen oder Stress erdrücken, dann herrscht in meinem Kopf absolute Leere. Kein Pinselstrich will gelingen, keine Idee fühlt sich richtig an. Es ist, als hätte jemand einen unsichtbaren Vorhang vor meine Kreativität gezogen.
Früher habe ich mich oft über diesen Zustand geärgert. Ich habe mich gefragt, warum ich nicht trotzdem malen kann. Heute versuche ich, es etwas gelassener zu sehen. Kreativität braucht Luft zum Atmen. Wenn ich müde bin, überfordert oder traurig, dann brauche ich diese Pausen – auch wenn sie mich manchmal nerven.
Gerade jetzt ist wieder so eine Zeit.
Meine Vernissage steht vor der Tür, zusammen mit zwei wunderbaren Malerinnen, und ich freue mich riesig darauf.
Gleichzeitig schwirrt so viel in meinem Kopf herum, dass ich einfach nicht in den Flow komme. Ich merke, wie der Druck wächst, und versuche trotzdem, sanft mit mir zu sein. Es ist okay, mal nicht zu malen.
Was mir in solchen Momenten hilft, ist Dankbarkeit. Mein Mann, mein Fels, begleitet mich seit Jahren auf diesem verrückten Weg als Künstlerin. Er unterstützt mich, wo er nur kann – und dieses Mal stellt er sogar seine Büroräumlichkeiten für die Ausstellung zur Verfügung. Ich weiß, dass das nicht selbstverständlich ist, und es macht mich unglaublich glücklich, ihn an meiner Seite zu wissen.
Vielleicht muss ich mir einfach immer wieder bewusst machen, dass auch solche kreativen Pausen ein Teil des Prozesses sind.
Ich bin keine Maschine, die auf Knopfdruck Kunst produziert – und vielleicht ist es ja genau diese Echtheit, die meine Kunst ausmacht.
Danke
